Jenseits des Mainstreams
Per Definition spiegelt der „Mainstream“ den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wider, den Massengeschmack der Massenkultur im Gegensatz zu Subkulturen oder dem ästhetischen Underground. Und hier zeigt sich bereits, für welchen Bereich der Begriff vornehmlich verwendet wird, die Kultur. Die gliedert sich in Film / Fernsehen, Musik und Literatur, und um letztere geht es hier.
Was den Massengeschmack trifft, findet man auf den Bestsellerlisten. Den Gesamtübersichten oder genrebezogenen, pro Land, pro Plattform, pro Institution. Wer es dorthin schafft, darf sich ein Label verpassen und auf noch mehr Erfolg hoffen. Doch wie erreicht man dieses Ziel?
Natürlich träumt jeder Autor* von einem Bestseller, der Krönung seines Schaffens. Dabei sind nicht nur die Verkaufszahlen wichtig, die Autoren erhalten dadurch auch ein gewisses Prestige, mit dem sie sich rühmen (dürfen). Doch auf der sicheren Seite sind sie damit nicht, denn auch der Massengeschmack ändert sich. Vielleicht nicht von heute auf morgen, doch merklich und nachhaltig. Was im Januar noch Mainstream war, kann im Sommer längst out sein. Versprach das Thema eines Romans im Frühling noch einen Platz unter den Top 100 und damit mindestens zufriedenstellende Einnahmen, kann es im Herbst so uninteressant sein wie der Sack Reis in China und damit eine finanzielle Krise beim hauptberuflichen Autor auslösen.
Vor 2012 entschieden die Verlage, was Mainstream ist. Dann führte Amazon das Selfpublishing in Deutschland ein - und die Leser*innen zeigten, was sie wirklich lesen wollen. Und so finden Interessierte in einem stetig wachsenden Angebot nicht nur besagte Mainstream-Titel, sondern auch eine Vielzahl wunderbarer Bücher, die jenseits des Mainstreams liegen und (trotzdem) eine wachsende Fangemeinde finden oder diese eben noch suchen.
Ich selbst schreibe Romance in verschiedenen Facetten, und da ich ein absoluter Musik-Freak bin, ist dies oft ein wichtiger Punkt. Oder eben das zweite Hauptthema, neben der Liebe. Dabei verwebe ich Metal / Rock und Liebe zur „Metal Romance“, die in genau diesem Umfeld spielt, an das ihr vermutlich gerade denkt. Weil es eine ganze besondere „Subkultur“ ist, mit leidenschaftlicher Musik, den sympathischsten und ehrlichsten Menschen, die ich je kennengelernt habe, und weil genau diese Metal Romance Geschichten eben nur dort spielen können. (Wäre Jazz das Thema, wären es andere Geschichte, genauso wie bei Schlager, Techno etc.)
Angefangen habe ich mit „Rache ist Metal“ (VÖ August 2017), dessen Grundidee 2016 in einem kreativen Schreibkurs entstanden ist. Von Stunde an hatte ich Blut geleckt. Der Nachfolgeband „Metal ist nicht genug“ (VÖ August 2018) spielt bereits zum Teil in der Musikerszene, und während der Entstehung ist mir die Idee zur Serie rund um die „Angels & Demons“ gekommen, eine aufstrebende junge Symphonic Metal Band. Sie sind wie eine kleine Familie und mir mit dem ersten Band ungeheuer ans Herz gewachsen. Ihr müsst sie einfach kennenlernen!
Nun bin ich bekanntlich Hybrid-Autorin, veröffentliche also auch im Publikumsverlag, doch die „Angels & Demons“ wurden leider abgelehnt. Weil das Thema Rockband angeblich schon out war und Metal etwas zu Raues an sich hat, die Zielgruppe zu klein ist. Kein Mainstream eben.
Ich schreibe und veröffentliche diese Geschichten trotzdem, für mich und für euch. Die ihr nicht nur dem Mainstream folgen wollt, sondern einfach gute Geschichten liebt. Weil diese Geschichten es verdient haben, erzählt zu werden und eure Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn unser aller Leben ist nicht nur Mainstream, alle sind einzigartig – und das möchte ich auch in meinen Romanen zeigen!
Wenn ihr Romane liebt, die ans Herz und unter die Haut gehen, gebt Geschichten eine Chance, die jenseits des Mainstreams liegen! Allen, nicht nur meinen! Und dann redet und schreibt darüber, macht andere darauf aufmerksam, die diese Geschichten noch nicht wahrgenommen haben. In ihnen allen steckt unser ganzes Autorenherzblut und die darin verarbeiteten Themen sind uns wichtig. Vielleicht sind es auch eure Themen, vielleicht geht es euch genauso nah wie uns.
Deshalb – Habt ein Herz für Selfpublisher!
Alles Liebe, eure Sontje
*Der besseren Lesbarkeit geschuldet steht der Begriff „der Autor“ hier für jegliches Geschlecht, m/w/d!